beliebt Kurztrip Harz

Da wir in Sachsen letzte Woche as Glück hatten den Mittwoch Feiertag nennen zu dürfen, hatten wir uns kurzerhand Donnerstag und Freitag frei genommen. Nach einer Dienstreise von Montag auf Dienstag quer durch die Repubilk haben wir Mittwoch schnell die Kabine gepackt, vorgeheizt und sind nach dem Mittagessen über Leipzig in Richtung Harz gefahren.
Über Landstraßen fuhren wir bis Quedlingburg, wo wir unterwegs einen Stellplatz als Ziel rausgesucht hatten. Wir waren die einzigen Gäste und hatten freie Platzwahl. Abendessen, noch drei Puzzle puzzeln und ab ins Bett.

Am nächsten Morgen wurden wir bei unschönem Wetter von ungewöhnlichen Geräuschen geweckt. Wir hatten Besuch bekommen...







Nach dem Frühstück fuhren gen Norden. Wir wollten zum Gläsernen Mönch. Soll ein toller Aussichtspunkt sein. Das Wetter lud jedoch nicht zur kleinen Wanderung ein und so ging es zurück in den benachbarten Ort wo wir ein Hinweisschild zu Felsenwohnung gesehen hatten. Das Gelände schauten wir uns ein klein wenig an. Weiter ging es dann nach Thale, erstmal zum Einkauf und die Vorräte auffüllen. Weiter ging es hinauf zur Rosstrappe. Schnell kamen wir in die tief hängenden Wolken und kämpften uns bei Sichtweiten um die 30m auf den Berg. Fotos ersparten wir uns... Also doch lieber wieder ins Tal, unter die Wolken. Ganz in der Nähe war die Teufelsmauer. Schauen wir uns eben die an und gehen dort etwas wandern.















Nachmittags querten wir dann den Harz gen Westen und fanden südlich von Braunlage einen kleinen, recht schlammigen Wanderparkplatz auf dem wir eine ruhige Nacht verbrachten.

Nach einer nicht ganz so ruhigen Nacht - in der Nähe war bis spät abends ein Harvester unterwegs und dann waren irgendwo in der Nähe noch Wildschweine am wühlen - begann der Tag ohne Nebel und versprach schönes Wetter.
Bei leichten Minusgraden hatten wir es in der Kabine angenehm war. Die Tagesplanung war schnell abgeschlossen. Wir wollten nur ein kurzes Stück nach Braunlage fahren und dann auf den Wurmberg. Dort sollte es oben einen kleinen Streichelzoo geben. Und vielleicht einen Spielplatz.
Vom Parkplatz wanderten wir die gut 300hm auf der Skipiste auf Niedersachsens höchsten Berg. Die Tiere des Streichelzoo waren jedoch schon in ihrem Winterquartier, aber der Spielplatz war dafür nutzbar. Und die Aussicht mit Nebel in den Tälern war grandios. Nur zum Brocken sollte man nicht schauen. Da hat der Borkenkäfer sich mal so richtig satt gefressen. Viel vom Wald ist nicht mehr übrig geblieben. Nachmittags fahren wir noch ein kleine Runde durch den Harz bis nach Schierke auf den Campingplatz.

Wenn ihr auf den Wanderparkplatz zwischen Braunlage und Wieda gestanden habt, dann gehören die Wildschweine dazu. Seit Jahren beklagen die Leute in Wieda und Umgebung die massenhafte Verwüstung die, die Wildschweine dort verursachen.
Am Waldgasthaus Bahnhof Stöberhei, das liegt von Braunlage kommend 5 km vor Wieda, kann man abends bei der Fütterung der Wildtiere zusehen. ( Auch wenn so eine Fütterung für Kinder sehr schön ist, vermute ich, dass dieses auch zu den Probelmen mit den Wildschweinen in dem Bereich beigetragen haben.

In Wieda waren wir nicht. Das war zwischen Braunlage und Hohegeiß. Aber vermutlich wird das dann in dem ganzen Gebiet dort ähnlich sein.

Ja, die sind in der ganze Gegend vertreten. Nur die Wildschwein Plage von Wieda ist oder war andauernd in der Zeitung. Ich habe mal in Wieda gewohnt, daher bekomme ich von einigen Bekannten noch so manches mit.
Im Frühherbst kann man dort oben auf den Wanderparkplätzen oft die Hirsche röhren hören. Leider ist jetzt die Zeit schon vorbei.

Vom Campingplatz in Schiwerke fuhren wir keine 5 Minuten, dann parkten wir am Bahnhof. Es war kurz nach 9, im sich lichtenden Nebel waren 2°C und wir hatten bereits die Wanderschuhe an und die Kraxe gepackt.
Unser Weg führte uns zunächst über den Bahnparallelweg und es boten sich interessante Ausblicke zum gestern bestiegenen Wurmberg.



Was wir bereits vom Wurmberg aus gesehen hatten, zeigte aus der Nähe sein ganzes Ausmaß. Viel ist vom Fichtenwald nicht mehr übrig.



Und dann warteten wir vom ersten Hören etwa 40 Minuten ehe sie dann da war, die Brockenbahn.







Unsere Wanderung führte uns übers Eckenloch hinauf und wurde nun etwas interessanter. Wenig später kam der Weg auf der Brockenstraße an und der letzte Kilometer bis auf den Brockengipfel war, trotz Zusatzgewicht auf dem Rücken, schnell gemeistert.
Vom Brocken hatten wir bei tollem Wetter eine traumhafte Aussicht aufs Wolkenmeer und die umliegende Gegend.





















Zurück ging es mit der Brockenbahn bis nach Schierke. Nachmittags fuhren wir dann aus dem Harz noch ein Stück gen Heimat bis kurz vor Leipzig. Dort suchten wir uns nochmal einen ruhigen Platz für die Nacht.

Ich war die letzen Jahre nicht mehr im Harz. Oh , sie schlimm sehen die Bäume aus. Gehört habe ich das schon, aber so wenn man das sieht, dann ist es doch wesentlich schlimmer als man sich das Vorstellen kann.

Rechts und links der Bahnstrecke wurden weite Teile schon gefällt, damit diese gar nicht erst auf die Gleise fallen können. Alles andere steht noch als toter Wald. Da wird sich in den kommenden Jahren noch einiges ändern.

Pick-up Camper unterwegs schrieb: Rechts und links der Bahnstrecke wurden weite Teile schon gefällt, damit diese gar nicht erst auf die Gleise fallen können.

Da sieht man wenigsten den Zug ordentlich
Schöne Bilder hast du da gemacht

Wenn es so weiter geht, dann siehst du denn Zug bald aus Wernigerode wenn er auf dem Brocken losfährt.

Ich dachte schon, der hat doch im Harz glatt etwas ausgelassen.

Übernachtung auf dem Parkplatz in Drei-Annen-Hohne ist auch schön. Statt röhrender Hirsche werden dort nostalgische technische Geräusche geboten.

Der ruhige Platz war bis genau 4:47Uhr ruhig. Dann kam im Tiefflug die erste Maschine die gerade im Flughafen Leipzig gestartet war über uns hinweg. Gute 2 Stunden später waren es dann nicht vereinzelte Flieger, sondern tausende von Wildgänsen die auf ihrem Weg gen Süden waren. Leiser waren Flugzeuge.



Dafür war der Sonnenaufgang toll zu beobachten der das frühe Aufstehen wesentlich erleichterte.







Nach dem Frühstück ging es dann nach Hause. Einfach mal so ein paar Tage Harz... schön war's.

Ich habe da noch ein kleines Bildchen gefunden, wo der Wald noch unversehrt erscheint.



Quelle: Deutsche Post Briefmarke

Das Bild von dem kaputten Wald, das lässt mich nicht mehr los. Vor gut 30 Jahren hieß es schon einmal, dass der Wald im Harz nicht mehr zu retten ist. Damals hat man so schnell wie möglich das Totholz aus den Wal geschafft, Borkenkäferfallen aufgestellt und den wald gekalkt. Was mich wundert, das man die Stangen jetzt stehen lässt. Ist das nicht der ideale Nährboden für den Borkenkäfer?
Meine Tochter war im Sommer im Harz ihnen wurde damals gesagt dass es ganz normal ist, dass die Bäume absterben. sie machen so platz für junge Bäume. So wird das an die Touristen verkauft. Wer es glaubt....

Das sind riesige Fläche die dort betroffen sind. Das ist nicht mal schnell in 2 Wochen aus dem Wald geholt. Wie weiter oben schon geschrieben waren an anderen Stellen bis tief in die Nacht Harvester im Einsatz. Und direkt neben der Bahnstrecke wurde auch alles gefällt und z.T. beräumt damit beim nächsten Sturm nichts auf die Gleise fallen kann.
Das wird noch Monate oder gar Jahre dauern die kahlen Bäume abzutransportieren.

Da ist sicher etwas dran, aber das Baumsterben passiert nicht von einem Tag auf den Anderen (im Gegensatz zum Sturm)
Aber wie auch immer, man sieht an solchen Beispielen, dass etwas mit unsere Welt nicht mehr stimmt.

Interessant ist, dass es starke regionale Unterschiede gibt. Hier bei uns im Bergischen sind auch sehr viele Fichten braun >50%.
Am Ende vom Sommer waren wir in den Ardennen, im Länderdreieck FR/BE/Lux, da musste man schon suchen um einen braunen Baum zu finden! Anscheinend war es da nicht so trocken in den letzten 2 Jahren.

Gegen die Borkenkäfer war in diesem Jahr kein Ankommen! War in den 50er Jahren schon mal so schlimm, da gab es Aufforstung durch Frauenhand. Man munkelt 2019 war es 10x schlimmer...


Gruß Stefan

Pick-up Camper unterwegs schrieb:

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Wenn Greta den Harz besucht, ist damit sowieso Schluss!

Ab 25:00 min

www.zdf.de/nachrichten/heute-journal/heu...zember-2019-100.html