Frage Eine Winterreise in den Süden Italiens

Die hereinbrechende Dämmerung, das warme Licht der Laternen, geöffnete Kneipen, freundliche Menschen und als "Kompott" ein Musikzug mit Geigen und Trompeten, am Heiligabend, Weihnachtslieder spielend - Leute, das war schon Kitsch !
Die Musikkapelle gliederte sich am Hafen in zwei Gruppen, die eine verschwand mit ´ner Kerze auf dem Kopf im Hafenbecken und der Rest, der mit den Tröten, erwartete die "Kerzenschwimmer" am Hafenende. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, brannten man danach ein gigantisches Feuerwerk ab. So einen geilen Heiligabend hatten wir noch nie und beschlossen, ihn in der "Kiste" zu beschließen. Die Mitternachtsmesse machten wir "Zuhause".     Der Zweck der Fahrt nach Otranto hatte sich erledigt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Am nächsten Tag sollte es bis Leuca gehen, um danach die Richtung zu ändern - gen Norden.

 

Auf nach Leuca
Die Küste des Salento ist felsig, schroff, mit ´ner Menge Sarazentürmen gespickt und nix für Sonnenhungrige, die gern im Sand liegen. Da muß man Abstriche machen. Um nicht ganz zu verzweifeln, haben die Pulier Gestelle mit Holzdielen gebaut, um ein gewisses Sommerfeeling geniesen zu können und um in´s Wasser zu gelangen. In Leuca kann man sich die bizarren Gestelle ansehen. Die Strände darunter sind spitz und nicht mal begehbar, nur was für Fakire.
Auf der Fahrt nach Leuca durchfährt man Santa Cesare Terme einen Ort, der durch seinen maurischen Stiel auffällt. Ganz besonders die Villa Sticci, gegen 1890 erbaut. Im 19. Jahrhundert war dort maurische Architektur schick - habe ich gelesen. 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Retour an der Küste des Salento, auch mit tollen Schlafplätzen, kostenfrei nur in der Nebensaison.

 

 

 

 


Die nächste Überraschung sollte Polignano a Mare werden.

 

Übernachtung auf einem überteuerten Parkplatz sollte sich am Ende des Tages gelohnt haben. Polignano a Mare´s Altstadt ist teilweise auf einen Felssporn gebastelt. Man hat da schon manchmal den Eindruck, damals war das elegant. Sicherlich hatten auch Sicherheit vor Überfällen einen Grund.

Blumenwiese zur Weihnachtszeit - für einen Mitteleuropäer bizarr.

 

 

 

 

 

 

 

 


... ein paar Trulli hatten sie auch aufgebaut.

 


... und um an der Küste zu bleiben, muß man in Richtung Norden auch den Gargano umrunden.

 

 

 


Vieste

 

 


Peschici

 


 

 

 

Bei den Bildern könnte man meinen, wir haben unser Essen selbst gefangen   , aber nein, natürlich nicht. Wieder auf dem Strandparkplatz von Petacciato Mare, befindet sich in unmittelbarer Nähe eine Fischgaststätte, hauptsächlich von LKW-Fahrern besucht, wo die Fischgerichte ein Erlebnis sind.


Am nächsten Tag folgten wir immer nordwärts der Adriatika, auch genannt Costa dei Trabocchi.
Trabucco = Angelstand mit Netz

de.wikipedia.org/wiki/Trabucco

 


Silvester wollten wir in Cortona erleben. Um dahin zu gelangen, mußten wir irgendwann mal in Richtung Westen abbiegen. Amandola sollte der Übernachtungsplatz heißen. Man versprach einen kostenfreien Wohnmobilplatz mit Entsorgung usw. Die Fahrt dahin lehrte uns mal wieder, daß Italien nicht nur Strände, verrückte Städte usw. hat, sondern auch in Landschaft unschlagbar ist.

 

 

 

 



Der Platz befand sich im Bau, aber ´ne Entsorgung war vorhanden. So übernachteten wir eben auf dem Parkplatz eines Betriebshofes vor der Stadt - es war Wochenende.

 


Am nächsten Tag schickte mich das Navi mitten durch Amandola und ich Depp ......  
Kurz: Die Markise hat mal wieder die Kabine gerettet. Zu Hause bekam sie wieder ihre eigentliche Form. 

 

... und wieder waren es Bewohner der Stadt, die uns aus dem Dilemma herausgeholfen haben. Ich glaube, Petra hätte mich am liebsten gelyncht. Wieder ein Gesprächsthema mehr. 

 


Cortona

 

 

 

 

 



 

Zwei Blicke zurück in die Toscana und dann auf nach Basano del Grappa, unseren letzten Übernachtungshalt in Italien.

 

 


Basano del Grappa

 

 

 

 


Die Fahrt Richtung Norden ab Basano verläuft über die SS47. Eine Woche nach unserer Fahrt durch die Schlucht hatte sich oberhalb ein Felsen gelöst.

 


Südtirol verabschiedete uns ...

 


... und Bayern.

  


Der alltägliche Wahnsinn empfing uns mit einem Rheinhochwasser und Dauerregen. Spätestens da kamen in mir Zweifel auf, ob wir nicht vielleicht hätten doch .......  

 


Das alles nutzte nix, auch ein Rentner muß sich seinen Verpflichtungen stellen. 

Jetzt steht´se wieder an ihrem Platz und harrt der Dinge die da kommen.

 



jetzt Statistik: Fahrstrecke  8119 km,
                      Verbrauch 720,6 l Diesel, das entspricht Durchschnitt 8,88 l/100 km.

Der Streckenverlauf, wer sich zurechtfindet ... 


 



Gruß Hendrik


 

DANKE!
Apulien, Kalabrien, Sizilien - ich liebe diese Ecke!
Grüße Gerhard

Hallo Hendrik,

vielen Dank für den tollen Bericht. Wie lange wart ihr denn unterwegs?
Wir haben für diesen Juni auch Sizilien geplant, fahren mit der Fähre ab Livorno nach Palermo und wollen dann auf dem Landweg zurück. Ich kann sehr schlecht abschätzen wie viele Tage wir alleine für Sizilien einplanen sollen.

Gruß
Michael

Hallo Michael,
wir waren knapp neun Wochen unterwegs. Wie lange habt Ihr denn geplant ?
In Palermo seid Ihr ja schon mal direkt vor Ort. Seid Ihr das erste Mal auf Sizilien ? 
Gruß Hendrik

Hallo Hendrik,

herzlichen Dank für den knackigen Reisebericht mit den super Fotos. Das war ja eine tolle Reise!

Mein Dank geht aber auch an Lasyx, der dich zu dieser Höchstleistung animiert hat 

Jaja, der Lasyx .... 

Danke für den Bericht und die wundervollen Bilder
habe ich sehr genossen

Thomas130 schrieb:

Danke für den Bericht und die wundervollen Bilder
habe ich sehr genossen

Dito.
Danke Hendrik!
Mein aufrichtiger Neid ist dir sicher.
Aber nur noch zwei Jährchen, dann hab ich auch neun Wochen Zeit für sowas.... 

Ist ja schon wieder eine unverschämte Reise! Rentner müsste man sein...
Ich möchte mich natürlich auch bedanken, ein toller Reisebericht! Einiges habe ich doch wieder erkannt.   Nun seit ihr ja auch ADAC erprobt, willkommen im Club!   Zuhause läuft die Kutsche ohne Probleme und unterwegs kommen dann die Wehwehchen...
Gut wenn man dann entspannt bleibt und sie Zeit einem nicht im Nacken liegt!  
 

Hendrik schrieb:

Hallo Michael,
wir waren knapp neun Wochen unterwegs. Wie lange habt Ihr denn geplant ?
In Palermo seid Ihr ja schon mal direkt vor Ort. Seid Ihr das erste Mal auf Sizilien ? 
Gruß Hendrik

Hallo Hendrik,

wir haben 3,5 Wochen Zeit. Fähre geht am 31.05 ab Livorno.
Ja wir sind das erste Mal auf Sizilien, in Apulien waren wir 2021 auch bis ganz unten in Leuca. Da hatten wir auch 3 Wochen Zeit.
Bin echt gespannt auf Sizilien.

Gruß
Michael

Hallo Michael,

gaanz viel Spaß bei Eurer Sizilienreise.
Da gibt´s wirklich ´ne Menge zu entdecken.
Wir sind jetzt schon das 8. Mal (? ) dagewesen und haben immer wieder Neues entdeckt.
Ich denke, es wird immer noch nicht das letzte Mal gewesen sein.

Gruß Hendrik