Frage Gas oder Diesel???

Bislan war alles klar. Auf meiner "großen Tour" möchte ich mich möglichst unabhängig vom Gas machen. 200 W-Solaranlage + 90 l Kompressorkühlschrank, Dieselhzg./Boiler von Truma und höchstens einen Gasherd.
Mark hat mich dann auf das wesentliche Diesel-Hzg.-Manko hingewiesen, der hohe Stromverbrauch. Getestet in der Promobil wurde zwar die Webast-Hzg (die hatte einen um ca 6-fach höheren Stromverbrauch als eine Gasheizung), aber warum soll das bei Truma anders sein?? Und da bin ich wieder, wo ich (gedanklich) angefangen war - wie löse ich die Gasversorgung in Afrika, Asien, Süd- und Noramerika??? In Chile habe ich vor 3 Jahren ein Womo aus Deutschland getroffen, der die ersten 3 Wochen nach Anlandung gaslos war (kein kochen kein Kühlschrank). Sei Begleiter hatte das Problem mit einer Reisen-Lichtmaschine und ca. 500 kg Batterien gelöst (wirklich alles elektrisch gemacht, sogar Warmwasser). So ganz einfach ist das Gasflaschen-Nachfüllen anscheinden nicht.
Der "Chef" von Tourfactory hat mit seine Afrika-Betankung beschrieben. Eine volle Gasflasche an nen Baum, zwischen der eigenen (leeren) und der vollen einen Fahrradschlauch und dann wird umgefüllt. 2/3 bekäme er die Flaschen damit voll.
Was wißt Ihr über die Möglichkeiten, in fernen Ländern eine deutsche (Aluminium) Flasche aufzufüllen. Oder paßt der deutsche Druckminderer an eine Gasflasche aus Indien?? Wer hat Ideen.
Viele Grüße
Hartmut

Hallo Hartmut

Gerade in denen von die aufgezählten Ländern wird hauptsächlich mit Flaschengas gekocht. Das Haupt Problem sind wohl die unterschiedlichen Anschlüsse. Die meisten die auf große Tour gehen und mit Gas kochen, füllen Ihre Flaschen so wie du das vom Toufactory Chef beschieben bekommen hast. Isch selbst habe das auch schon gemacht, allerdings habe ich keine Fahrradschlauch genommen, sondern schon einen richtigen Gasschlauch der für das Umfüllen konzipiert ist. Konatktiier doch mal Sabine & Burkhardt Koch von der Pistenkuh . Die beiden sien schon seit über 5 Jahren in Afrika unterwegs und kochen ausschlieslich mit Gas. Das Befüllen Ihrer Flaschen machen sie ebenfalls so wie oben schon beschrieben.

Hallo Rainer,
eine sehr interessante Web-Seite. Aber so ein richtiges Gas-Füllproblem können die nicht haben, da die beiden Gas ausschließlich zum Kochen verwenden (2 x 11 kg - reicht sicherlich für < 1 Jahr). Heizung und Warmwasser machen sie mit Diesel. Aber die Seiten sicn schön zum schmökern. Viele Dank
Hartmut

Haste da mal rein geschaut?

Zum Aufheizen der Kabine reichen 800-1000W locker.Dafür ist doch eine Dieselstandheizung prima.
Zum Kochen dann Propangas aus der 11kilo.oder mit Dieselkocher oder Petroliumkocher.
Warmwasser mit Warmwasserspeicher ,der per Wärmetauscher die Motorwärme des fahrenden Fahrzeugs nutzt und 1-2Tage warm hält.(Boots und Yachtbereich bietet prima Boiler)
Oder Warmwasser über eine Solarthermeplatte auf dem Dach und Speicher im Fahrzeug.

Hallo Rudi,
auf Europatouren wollte ich einen 10l-Kanister hinten in die Sitzbank einbauen, für die Ferntour dagegen das ganze an den Haupttank anschließen (da ich dann das Absetzen nur selten nutze).
800 bis 1000 W für die Hzg. reichen locker (zumal ich u.U. die 50 mm Sandwichvariante nehme - meine Frau ist sehr verfröstelt und die insgesamt 43 mm der Bimobilkabine sind mir auf keinen Fall zu dick). Solarstrom habe ich halt nur für den Kühlschrank und die Beleuchtung - schon zwei 100 W-Elemente auf dem Dach sind ziemlich viel, noch mehr kriege ich nicht unter.
Die Heizung sollte also einen halbwegs "normalen" Stromverbrauch haben. Mein jetzige Trumatic E 2400 nimmt bei 1,2 kW Heizleistung 0,6 A, also 8 W auf (Vollast ist mir sowieso zu laut). Sie taktet.
Die Air Top 2000 nimmt 9 - 22 W, d.h. 9 W bei 0,9 kW Heizleistung. Sie wird bei mir ebenfalls takten und im Regelfall mit der Mindestlast fahren. Hochgerechnet auf die 1,2 kW Heizleistung der E 2400 wären das 12 W + Anfahrstrom, d.h. die Air Top hat um ca. 60, 70% höheren Strombedarf als die E 2400. Das müßte die Batterie "schaffen" (ca 160 AH). Ich denke, dass ist eine gut realisierbare und sinnvolle Variante.
Aber wie mache ich Warmwasser??? Mit Wärmeübertrager über Motorabwärme ist das so ein Problem (Absetzkabine). Oder halt doch Gas?? Wir pflegen, jeden Abend zu duschen. Mit Warmwasser, Kochen + Kühlschrank reichen 5 kg Gas für ca 10 Tage, ohne Kühlschrank für vielleicht 20 Tage (jeweils ohne Heizung). Mit Gas müßte ich mir eine "Vor-Ort-Flasche" zulegen. Meistens haben die so um 10 bis 12 kg an Füllung und liegt dann irgendwo im Pickup rum. Dann alle 30 Tage die große Umfüllaktion, mit Schlauch, Schlauchklemme. Wenn die große halbwegs leer ist (vielleicht noch 1/3 Füllung), wird sie umgetauscht. Ich muss sagen, dass dies mich noch nicht so recht befriedigt. Aber vielleicht hat ja jemand aus dem Forum noch eine bessere Idee.
Bzgl kochen - der Dieselkocher gilt irgendwie in meinen Ohren als leistungsschwach, langsam startend, nicht für 2 Töpfe ausreichend groß, höhenempfindlich, anfällig. Vielleicht sind das ja alles nur Vorurteile. Ich lasse mich gerne überzeugen.
Eine Alternative wäre noch Spiritus, wenn ich überall Spiritus bekomme (was ich nicht weiß). Auch ein Benzinkocher käme in Frage (einen habe ich sowieso immer mit). Allerdings ist der weniger was fürs Drinnenkochen sondern fürs Fische- und Fleischbraten außerhalb des Womos. Drinnen gibt es Rußprobleme und CO-Probleme. Vielleicht gibt es auch hier Ideen im Forum.
Viele Grüße
Hartmut

Wenn Ihr jeden Abend beide duschen wollt würde ich mir eher über den Wasservorat gedanken machen.

auf Europatouren wollte ich einen 10l-Kanister hinten in die Sitzbank einbauen,

Lass draussen, das stinkt immer !
Mit einer Schnelltrenn-Kupplung kann man dann immer noch Kanister,
oder Fahrzeug anschliessen.


Gruss Bernd

Hallo Hartmut

Ich war selbst während 1 1/2 Jahren in Afrika unterwegs. Es war schon aufwändig genug immer Treibstoff aufzutreiben, ich hätte auf keinen Fall Lust gehabt noch dem Gas nachzuspringen. Gekocht hatte ich mit einem Benzinkocher, geheizt mit Kerzen - das war vor gut 25 Jahren.

Mein Komfortanspruch ist inzwischen auch gestiegen. In mein neues Fahrzeug kommt nun auch eine Dieselheizung rein, bei sehr tiefen Temperaturen gibt es eine theoretische Standzeit von etwa 4 Tagen. Nach wie vor versuche ich möglichst ohne Gas auszukommen. Warmwasser werde ich mit einem einfachen Sonnenkollektor bereitstellen - ein Ring von schwarzem Kunststoffschlauch aufs Dach - eine Umwälzpumpe, den Kanister oder Warmwassertank etwas isolieren und schon hat man eine Anlage, die schon etwas komfortabler ist als die von Mark vorgeschlagene Solardusche. Allerdings muss diese einfache Variante bei Temperaturen unter Null Grad entleert werden. Mit einem geschlossenen Kollektorkreislauf mit Frostschutzmittel und einem kleinen Wärmetauscher im Warmwassertank wird das ganze komfortabler und temperaturunabhängig.

Im Fahrzeug werde ich mit Gas kochen, wenns die Witterung zulässt aber meistens draussen mit Benzin. So hält eien Gasflaschew eine halbe Ewigkeit!. Die Keramikfeld Dieselkocher sind zwar eine sehr edle Erfindung. Von den Anwendern hört man einerseits Lob andererseits aber auch heftike Kritik, wenn man zu denen gehört, die ein "Montagsmodell" erwischt haben. Mir sind diese Hightechgeräte für den harten Einsatz nicht geheuer.

Spirituskocher sind in vielen Ländern überhaupt nicht in Gebrauch und es kann sehr schwierig sein Spiritus aufzutreiben. Im ganzen asiatischen Raum , wie auch in Südamerika sind Petroleumvergaserkocher die meistgebrauchten, in Afrika Holzkohle.

Gruss Werner

Natürlich kenne ich die Solardusche. So richtig komfortabel ist das aber nicht, man muss die Duschaktion schon etwas "vorplanen". Aber mitnehmen kann ich sowas sicherlich.
Viel Wasser brauchen wir nicht für die Dusche. Jahrzehnte sind wir mit dem Fahrrad in der Weltgeschichte rumgefahren und da gab's für jeden 1 bis 1,5 l für die Abenddusche (ohne dem wären wir nicht in den Schlafsack gekrochen), jetzt brauchen wir vielleicht 3 l pro Person und Dusche. Den Komfort wollen wir beide nicht missen und wassermäßig ist das ein kleinerer Teil unseres Verbrauches.
Nen 230 V-Anschluss haben wir eigentlich nie (oder fast nie), da wir praktisch nicht auf Campingplätze gehen. Auf der Langtour kann sich das ändern, aber ob die so richtige Stromanschlüsse haben???
Der Boiler mit Anschluss ans Motorwarmwasser klingt interessant, Rudi. Kann man den Wasseranschluß mit nicht zu großen Aufwand trennen (fürs Abkoppeln)?? Wenn man bei einer Standzeit > 1 Tag den Boiler heizen will, wie geht das?? Motor an und per Kühlwasser und Lichtmaschine den Inhalt aufheizen? Schafft die Hilux-Lichtmaschine 200 W im Leerlauf? Wenn ja, dann wäre das durchaus eine reale Möglichkeit (übrigends - was ist ein Sterlinglader??)
Du bist doch immer wieder eine Quell guter Ideen.
Bernd - die Schnellkupplung. Gibt es sowas tropffrei (oder tropfarm) beim abtrennen. Natürlich hänge ich die Heizung lieber an den Tank ran als an eine Kanister. Nur bislang stelle ich mir vor, dass das Trennen jedesmal eine kleine Schweinerei erzeugt - oder??? Hast Du irgendeine Web-Addresse.
Bei der Einfach-Solaranlage bin ich mir über die ereichbaren Temperaturen nicht so sicher. Wenns warm ist (und man nicht fährt), wirds Wasser sicherlich ebenfalls warm. Dann duschen wir allerdings auch ganz gerne kalt. Wenns dann kühler wird und man eher warm duschen möchte, wird dann das Solarwasser auch nicht so warm.
Werner - Die Petroliumvergaserkocher, wie sehen die aus?? Kann man Indoor damit kochen und ist sowas vom Komfort her praktikabel?? Hat irgend jemand im Forum damit Erfahrungen?

Aus meiner Sicht ist bislang die geeigneste Kombination die Air Top 2000 und "Nautic-Therme" (wenn der Motoranschluß praktikabel ist und man das Teil auch im Stillstand irgendwie warm kriegt - vor allem, wenns draußen kalt ist und man nicht gerade gefahren ist und das Teil ehe warm ist).
Aber vieleicht kennt einer ja ein besser Kombination.
Viele Grüße
Hartmut

Hallo Rudi,
gibt's da irgendeine Schaltung, die immer Strom in den Tauchsieder schickt, wenn's einen Überschuß gibt (Eine Solaranlage ist ja auch noch da)??
Gruß Hartmut

Besser wäre es natürlich, wenn man auch Überschußstrom der Solaranlage dazu verwenden kann, also eine etwas intelligentere Schaltung.
Gruß
Hartmut

Ich hab' mit meiner Frau gesprochen. So richtig begeistert ist sie noch nicht. Sie möchte halt einfach duschen, wenn sie Lust dazu hat, ohne alles 2 h vorher planen zu müssen. 3l Wasser aufkochen und dann vermischen geht sicherlich (vor allem wenn die Einfüllmimik gut gemacht ist und dabei kein Wasser im Womo rumspritzt). Aber so ganz zufrieden ist sie (und damit auch ich) noch nicht.
Rudi, ich hab da noch ne weiter Frage - Druck- oder Saugpumpe?? Eine Saugpumpe, die ienfach über einen Schalter eingeschaltet wird, ist bestimmt sicherer (wenn sich bei einer Druckwasserpumpe auf der Piste mal ein Schlauch löst). Gibt es Nachteile, sind Boiler überhaupt mit einer solcehn Pumpe fahrbar?
Gruß
Hartmut